In dem am 13. Mai 2025 veröffentlichten Kurzbericht wird zunächst die demografische Entwicklung dargestellt, die insgesamt zu einer deutlichen Überalterung der Beschäftigten führt. Dabei wird untersucht, in welchen Berufssegmenten die Überalterung besonders stark ausgeprägt ist. Um dies zu ermitteln, wurde die Altersklasse der 58- bis 62-Jährigen in den verschiedenen Berufsfeldern mit der Altersgruppe der 28- bis 32-Jährigen verglichen. Im Vergleich beider Gruppen lässt sich ermitteln, ob den älteren Beschäftigten eine ausreichende Zahl von Nachwuchskräften gegenübersteht oder ob eine Nachwuchslücke existiert. Dabei zeigt sich laut der Studie, dass in Ostdeutschland das Verhältnis für nahezu alle Berufssegmente ungünstig ausfällt. Lediglich in IT- und naturwisschenschaftlichen Berufen seien die jüngeren Altersgruppen größer als die älteren. In Westdeutschland sei die Alterstruktur zwar insgesamt günstiger, aber auch hier sei fehlender Nachwuchs in einer Reihe von Berufssegmenten (darunter insgesondere Fertigung, Bau, Sicherheit und Reinigung) feststellbar. Insgesamt kamen in Westdeutschland auf 100 ältere Beschäftigte 95 jüngere, in Ostdeutschland dagegen nur 68. Dieser "demografische Druck" auf den Arbeitsmarkt würde ohne ausländische Beschäftigte laut dem IAB noch deutlich stärker ausfallen.
In zahlreichen Berufssegmenten sei seit 2015 ein hoher Zuwachs an ausländischen Beschäftigten zu verzeichnen (so in den Bereichen Verkehr und Logistik, Gesundheit, Lebensmittel- und Gastgewerbe, Fertigung sowie Bau), während gleichzeitigt die Zahl von Beschäftigten mit deutscher Staatsangehörigkeit in einer Reihe von Berufssegmenten zurückgegangen sei (insbesondere in den Bereichen Fertigung, Reinigung, Lebensmittel- und Gastgewerbe sowie Verkehr und Logistik). Dass das Fehlen von Arbeitskräften mit deutscher Staatsangehörigkeit durch ausländische Arbeitskräfte kompensiert wird, ist der Studie zufolge damit also eine Entwicklung, die seit Jahren zu beobachten ist. Insgesamt sei die Zahl ausländischer Beschäftigter zwischen 2015 und 2024 doppelt so stark gewachsen wie die Zahl der deutschen Beschäftigten.
Dass die Gesamtzahl sozialversicherungspflichtiger Beschäftigungen im Zeitraum seit 2015 angestiegen sei, sei maßgeblich auf Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit zurückzuführen. Bezogen auf einzelne Berufsklassen sei dies vor allem bei den "Helfertätigkeiten" zu beobachten, wo der Zuwachs seit 2015 mehrheitlich auf ausländische Beschäftigte zurückzuführen sei. Bei den Fachkräften (also Tätigkeiten, die in der Regel eine zweijährige Ausbildung oder vergleichbare Qualifikation erfordern) hätten Personen mit ausländischen Staatsangehörigkeiten die Beschäftigungszahlen "gestützt". In einigen Regionen, vor allem in Ostdeutschland in den Gebieten außerhalb der Großstädte, sei der Rückgang der Beschäftigten auf Fachkraftniveau allerdings schon in den vergangenen Jahren so deutlich ausgefallen, dass er durch ausländische Beschäftigte nicht aufgefangen werden konnte.
Als "demografisch stabil" erwiesen sich laut der Studie nur die Großstädte, da hier eine konstante Zuwanderung junger Menschen zu verzeichnen sei und so die Altersabgänge kompensiert werden könnten. In den meisten anderen Regionen, insbesondere in Ostdeutschland, werde dies nicht gelingen. Hier falle die Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte gerade in den Gebieten, in denen besonders viele Menschen vor dem Übergang in die Rente stünden, zu gering aus.