§ 7 Abs. 1 AsylbLG (Anrechnung von Vermögen und Einkommen von Familienangehörigen) ist nur auf den Ehegatten und die minderjährigen Kinder der leistungsberechtigten Person anwendbar.(Leitsatz der Redaktion)
Die erkennende Kammer folgt der von der früher für Verfahren aus dem Recht der Asylbewerberleistungen zuständig gewesenen 1. Kammer des Gerichts vertretenen Rechtsansicht, wonach § 7 Abs. 1 AsylbLG auf volljährige Familienangehörige keine Anwendung findet. Sie schließt sich den im einstweiligen Rechtsschutzverfahren gemachten Ausführungen der 1. Kammer vollinhaltlich an.
Unter den Begriff des Familienangehörigen nach § 7 Abs. 1 Satz 1 AsylbLG) sind nach Auffassung des Gerichts lediglich der Ehegatte und die minderjährigen Kinder der nach § 1 Abs. 1 Nr. 1-5 AsylbLG leistungsberechtigten Personen zu verstehen mit der Folge, dass allein deren verfügbares Einkommen und Vermögen der primären Aufbrauchspflicht nach § 7 Abs. 1 S. 1 AsylbLG unterliegt (so auch VG Trier, Urteil vom 31. Mai 1995, GK-AsylbLG, abgedruckt unter VII -zu § 7 Abs. 1 (VG-Nr. 2); VG Hannover, Beschluss vom 9. Dezember 1998, GK-AsylbLG Bd. 2, abgedruckt unter VII -zu § 7 Abs. 1 (VG-Nr. 8); VG Frankfurt am Main, Beschluss vom 25. Mai 2000, GK-AsylbLG Bd. 2, abgedruckt unter VII- zu § 7 Abs. 1 (VG-Nr. 18); VG München, Urteil vom 23. Februar 2001, GK-AsylbLG, Bd. 2, abgedruckt unter VII-zu § 7 Abs. 1 (VG-Nr. 21); in diese Richtung auch Niedersächsisches Oberverwaltungsgericht, Beschluss vom 26. Mai 1999 - 4 L 2032/99-, GK-AsylbLG, abgedruckt unter VII-zu § 7 Abs. 1 (OVG-Nr. 4); anderer Ansicht VG Trier, Urteil vom 31. Mai 1995, GK-AsylbLG, Bd. 2, abgedruckt unter VII -zu § 7 Abs. 1 (VG-Nr. 2); VG Hamburg, Beschluss vom 13. Oktober 1998, GK-AsylbLG Bd. 2, abgedruckt unter VII -zu § 7 Abs. 1 (VG-Nr. 7)).